Die dritte gemeinsame Jahrestagung der Christlichen Krankenhäuser in Deutschland am 21. und 22. Juni im Berliner Umweltforum stand unter dem Motto „Für die Ewigkeit? – Christliche Krankenhäuser zwischen Transformation und Beharrlichkeit“. Eröffnet wurde die Tagung durch den Bundesminister für Gesundheit, Hermann Gröhe.
Auf der CKiD-Jahrestagung standen Strategien zur Gestaltung von Veränderungsprozessen sowie zur Personal- und Qualitätsentwicklung im Fokus. In den Foren diskutierten die Teilnehmenden mit Experten und tauschen Best Practice-Beispiele aus. Am zweiten Tag der Veranstaltung fand ein politischer Frühschoppen statt.
Hermann Gröhe würdigt „ganzheitliche Zuwendung für Leib und Seele“
Anerkennung und Ermutigung zur Innovation waren zentrale Elemente der prominenten Redner bei der CKiD-Jahrestagung am 21. und 22. Juni 2016. Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe betonte, es sei gerade im Angesicht der steigenden Anzahl demenzieller Erkrankungen äußerst wichtig, die „Würde des Menschen nicht auf seine intellektuellen Fähigkeiten zu reduzieren“. Prof. Dr. Eckard Minx, Vorstandsvorsitzender der Daimler und Benz Stiftung, rief die Klinikverantwortlichen auf, sich für neue Denkmuster, Konzepte und Prozesse zu öffnen: der technologische Fortschritt in Richtung Industrie 4.0 verlange, gewohnte Denkpfade zu verlassen und sich vertrauten und neuen Problemstellungen mit völlig neuen Herangehensweisen zu nähern. Karl-Josef Laumann, der Patientenbeauftragte der Bundesregierung, bezeichnete sich als „Fan christlicher Kliniken“.
Qualitätsdebatte selbstbewusst mitgestalten
Minister Hermann Gröhe betonte in seiner Rede insbesondere die Alleinstellungsmerkmale konfessioneller Krankenhäuser. Dort würden Patienten ganzheitlich betrachtet und von Menschen behandelt, die sich selbst an christlichen Werten orientierten. Er plädierte dafür, die daraus erwachsende Motivation und Haltung der Krankenhausmitarbeiter und auch der freiwillig Engagierten in den Einrichtungen kontinuierlich zu würdigen. Darüber hinaus rief er die konfessionellen Kliniken dazu auf, die „Qualitätsdebatte selbstbewusst mitzugestalten“ und die Verbundbildung weiter voranzutreiben, um für die Zukunft gut gerüstet zu sein. Regina Klakow-Franck, unparteiisches Mitglied des Gemeinsamen Bundeausschusses, konkretisierte dies im Blick auf die nach ihrer Überzeugung künftig notwendige Ausrichtung und Steuerung der Versorgungsqualität auf bzw. durch „value based evidence“ – wertebasierte Evidenz.
Mit Offenheit und Mut in die Zukunft gehen
Mit der Gestaltung der Zukunft beschäftigte sich besonders pointiert Eckard Minx. Er skizzierte die Entwicklung computergesteuerter Roboter, die menschliche Handlungen ausführen können, und selbst lernender Computersysteme, die alleine durch ihre Programmierung in der Lage sind, Erfahrungen auszuwerten und sich eigenes Wissen anzueignen. Führe man diese beiden Prozesse zusammen, entstünden Roboter mit menschenähnlichen kognitiven und motorischen Fähigkeiten – dies bedeute eine nicht zu unterschätzende Revolution für die menschliche Gesellschaft und insbesondere für die Wirtschaft. „Wer die Welt morgen gestalten will, muss sie heute verstehen“, lautet das Credo von Minx. Er ermutigte die Klinik-Manager zu Innovationsfreude und einem von Offenheit geprägten, völlig anderen Denken, um mit dem rasanten technologischen Fortschritt mithalten und neue Entwicklungen hervorbringen zu können.
Gerechte Entlohnung der Mitarbeiter als zentrale Stärke anerkennen
Karl-Josef Laumann rief die konfessionellen Krankenhäuser, deren „Fan“ er sei, ebenso wie Gröhe zu einer stärkeren ökumenischen Verbundbildung auf. Außerdem forderte er mehr Transparenz hinsichtlich der Behandlungsqualität: Angaben zur Qualität der erbrachten Leistungen sollten für die Patienten auf den Websites der Einrichtungen besser auffindbar und nachvollziehbar sein. Gleichzeitig betonte er, dass die Entlohnung der Mitarbeiter in kirchlichen Häusern positive Auswirkungen auf das Gehaltsniveau und die Tarifbindung in den jeweiligen Regionen habe.
Erfolgreich bleiben mit Innovationsfreude und christlichem Profil
Im Rahmen der CKiD-Jahrestagung 2016 wurde auch erstmalig die Studie „Kirchliche Krankenhäuser im strategischen Wandel“ der TU Dortmund und der TU Berlin präsentiert. Die Ergebnisse zeigen, dass konfessionelle Träger in weiten Teilen bewusst auf Innovationen setzen, um die Versorgungsqualität für ihre Patienten zu erhöhen. Die Umsetzung und Erkennbarkeit des christlichen Profils nimmt ebenfalls einen zentralen Stellenwert ein. Angesichts der aktuellen Herausforderungen, vor denen die kirchlichen Krankenhäuser stehen, bestätigt die Studie: Wenn eine vorausschauende Unternehmensstrategie, Innovationsbereitschaft und die Ausrichtung an christlichen Werten zusammenkommen, sind das beste Voraussetzungen, um auch wirtschaftlich erfolgreich zu sein.
Programmflyer
Die Technischen Universitäten Dortmund und Berlin haben in einer Umfrage die Erfolgsstrategien christlicher Krankenhäuser analysiert. Auf der Tagung wurden konkrete Empfehlungen für die künftige Entwicklung erörtert und die Frage diskutiert, ob die Strategien der letzten Jahre auch bei den neuen Herausforderungen greifen, angesichts von Reformen, Fachkräftemangel und Digitalisierung.
Hier finden Sie alle Informationen zur Jahrestagung. Die Bilder können für redaktionelle Zwecke verwendet werden (Fotos: CKiD/ Carolin Ubl).
Pressefoto 1 "Begrüßung des Gesundheitsministers Hermann Gröhe durch die beiden Vorsitzenden Generalvikar Theo Paul (re) und Pfarrer Christoph Radbruch (li)"
Pressefoto 2 "Gesundheitsminister bei der Eröffnungsrede im Umweltforum Berlin"
Pressefoto 3 Preisverleihung mit den Preisträgern, den Vorsitzenden des DEKV und des KKVD sowie dem Moderator Günter Mahler
Pressefoto 4: Politisches Forum mit Karl-Josef Lauman (BMG), Dr. Regina Klakow-Franck (GBA) und Martin Litsch (AOK-Bundesverband) mit dem DEKV-Vorsitzenden Christoph Radbruch und Ansgar Veer (KKVD)
PM 2. Tag CKiD-Jahrestagung: Trägervielfalt als Garant für hochwertige Patientenversorgung
PM CKiD.PR-Preis 2016: Herausragende PR-Projekte christlicher Krankenhäuser prämiert
PM 1. Tag: Jahrestagung der Christlichen Krankenhäuser von Bundesgesundheitsminister Gröhe in Berlin eröffnet
Grußwort Hermann Gröhe, Bundesminister für Gesundheit
Studie „Konfessionelle Krankenhäuser im strategischen Wandel“ (Management Summary)
Weitere Pressemitteilungen zur Jahrestagung
31. Mai 2016: Veränderungsmanagement in Zeiten knapper Ressourcen
11. April 2016: 3. Jahrestagung der Christlichen Krankenhäuser in Berlin
Im Rahmen der Abendveranstaltung wurde zum zweiten Mal der CKiD.PR-Preis verliehen. Aus zahlreichen Bewerbungen nominierte die Jury 14 Beiträge für die Endrunde. Einen Sonderpreis erhielten das Evangelische Krankenhaus und das Katholische St. Marien-Hospital in Hamm für die ökumenische Kommunikationsleistung „Gesundheitsverbund Hamm". In den weiteren Kategorien wurden die Barmherzigen Brüder Trier (Print), die Kliniken im Theodor-Wenzel-Werk (Online), das Agaplesion Bethesda Krankenhaus Wuppertal (Video) und das Sankt Elisabeth Hospital Gütersloh (Hörfunk) mit dem CKiD.PR Preis ausgezeichnet.
Ideenaustausch, Get-together und gemeinsamer Wissensgewinn: Die dritte CKiD-Jahrestagung vom 21. bis 22. Juni 2016 im Berliner Umweltforum war geprägt von lebendigen Vorträgen, Diskussionen, Workshops und persönlichen Gesprächen. In unserer Bildergalerie finden Sie eindrucksvolle Impressionen vom Tagungsgeschehens und der Verleihung des CKiD.PR-Preises (Fotos: CKiD / Carolin Ubl)